Für Uli Mergemeier war es nach rund 20 Minuten klar, wer sich im Spitzenspiel der Handball-Kreisliga durchsetzen würde. Auf der Tribüne sah dies bei den Fans des SCU noch anders aus. 7:7 hieß es im Duell des Tabellenzweiten Unterbach gegen die drittplatzierte SG Unterrath II. „Ab diesem Zeitpunkt hat der Gegner abgebaut", stellte der SCU-Chefcoach nach dem Abpfiff fachmännisch fest. Mit dem 33:21 (14:11)-Sieg behielt der SCU seine „Weiße Weste" (12:0 Punkte), hielt Unterrath (8:2) auf Distanz und Kontakt zu Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf II (12:0), der bei der HSG Gerresheim II mit 33:19 gewann.

Für Erstaunen sorgte das Ergebnis der Partie TSV Norf - SG Monheim, das der Gast, mit 8:2 Punkten nun Tabellendritter, mit 58:24 (!!!!!) gewann - alle 44 Sekunden ein Treffer! "Nach 15 Minuten haben die Norfer resigniert, und unsere Jungs sind geluafen wie die Weltmeister", sagte Monheims Abteilungsleiter Michele Gebhardt.

Gut, dass SCU-Stütze Ralf Nöthlings sofort auf Betriebstemperatur war. Am Ende hatte der Torhüter stolze 23 Bälle, allein 15 in der zweiten Halbzeit, abgewehrt (darunter einen Strafwurf und eine einige Tempogegenstöße). Seine Vorderleute brauchten eine Halbzeit und Mergemeiers hilfreiche Ansprache in der Pause (14:11), dann aber raubten die Männer um Abwehrchef Goran Brozovic und Torwart Nötlings dem Gegner von Minute zu Minute den Spaß am Handballspiel.

Zu Beginn hatten die Unterrather mit ihren schnellen Ballstaffetten für einige Unordnung in der Abwehr des SCU gesorgt, bei dem Marcus Schmidt nach nur vier Minuten mit einer Fußverletzung ausfiel. Die Gäste arbeiteten sich in die Partie, die Elmar Hasan-Zada dann in die erhoffte Richtung brachte. Nach gut einer Viertelstunde eingewechselt, erzielte er drei Tore in Folge und verlieh durch seine Präsenz auf dem Spielfeld seinen Nebenleuten viel Zuversicht.

Gegen den schnellen Antritt des 38-Jährigen sind die Gegenspieler oft ratlos, seine Hochgeschwindigkeitswürfe machen die Torhüter in der Regel hilflos. Nach der Pause wechselte er sich mit Thomas Kuberski ab, spielte nur noch im Angriff und sparte Kraft. Am Ende hatte er acht Treffer auf dem Konto. Sein Plus ist aber nicht allein seine Torgefährlichkeit, Elmar hat auch den Blick auf seine Mitspieler, die er mitunter mit seinem Anspiel allerdings auch überrascht.

„Kompliment. Das war eine überragende Darbietung und das Beste, was wir bislang geboten haben", lobte Mergemeier, seit Sommer im Amt, in der Kabine seine Jungs. Sie hatten ihre Qualität seriös eingebracht und zu einer Demonstration der Macht genutzt.

Es waren aber nicht nur Soloauftritte, die auf der Tribüne bei den Fans zunehmend für Entspannung sorgten. Wenn auch nicht allzu oft, so wurde der Ball diesmal länger im Spiel gehalten und die Angriffe effektiver abgeschlossen.

Ein Quartett sorgte für 29 der 33 SCU-Tore: Neben Elmar (8) vollstreckten dessen erst 17 Jahre alter Sohn David (7), Kreisläufer Sascha Mücke (8/dabei zwei von drei Strafwürfen direkt, einen im Nachwurf verwandelt) und Philipp Müller (6). Der Linksaußen bot eine starke Partie, nicht nur wegen seiner Leichtigkeit beim Torwurf, sondern auch für den Blick fürs Machbare. Davon profitierte auch Sascha Löring, der die Treffer 30, 31, 32 und 33 erzielte und dabei nach Anspielen von Müller, Elmar Hasan-Zada und Tobias Demes humorlos verwandelte.

„Wir haben heute drei Punkte geholt", sagte Mergemeier. Sollten am Saisonende Unterrath und Unterbach punktgleich sein, dann würde der direkte Vergleich entscheiden. Doch es sind erst sechs der 22 Spiele absolviert. Der Weg ist noch lang.

Am kommenden Wochenende sind die Unterbacher spielfrei. Am Samstag, 16. November, ist der SCU ab 18 Uhr mal wieder in der Halle der Carl Sonnenschein Schule aktiv. Der Gegner: HSG/Jahn West II (2:8 Punkte).

SCU: Ralf Nöthlings, Wolfgang Grabbe (bei zwei Strafwürfen) – Oliver Wacker (2 Tore), Nils Per Peet (1), Thomas Kuberski (1), David Hasan-Zada (7), Sascha Mück (8/2 Strafwürfe), Elmar Hasan-Zada (8), Philipp Müller (6), Tobias Demes, Goran Brozovic, Rainer Stürmer, Marcus Schmidt.