SCU-Handballspieler
können auch schwierig
Als der Ball die Hand
von Elmar Hasan-Zada verließ, begann der spektakuläre Höhepunkt einer
Handballpartie, die unterhaltsam, interessant und nervenaufreibend war – und
das auch für die Fans auf der Tribüne. Gut 15 Meter legte die „Pille" auf
ihrem Weg Richtung Linksaußen-Position zurück. Dort hatte sich Marcus Schmidt
in die Luft geschraubt, den Ball im Sprung gefangen und humorlos zum 32:27 (15:14)-Sieg
versenkt.
Die fünf Treffer
Unterschied spiegeln nicht die harte Arbeit wider, die das SCU-Team auf dem Weg
zum siebten Sieg im siebten Punktspiel bewältigen musste. Nach Abpfiff ging Uli
Mergemeier erst ein paar Schritte und atmete dann sehr, sehr tief aus. „Das war
der bislang härteste Gegner", sagte der SCU-Trainer, der lange brauchte, um die
Anspannung abzubauen. „Wir mussten erstmals richtig schwitzen", sagte
Kreisläufer-Hüne Rainer Stürmer, der drei Treffer zum Erfolg beisteuerte. „Wir spielen noch zu
statisch im Rückraum, müssen mehr aus der Bewegung kommen", kritisierte
Rückraum-Ass Elmar Hasan-Zada, der achtmal erfolgreich war, einige gute
Anspiele an den Kreis zeigte, aber auch mehrmals am guten Gäste-Schlussmann
scheiterte. Das Jahn/West-Team machte rasch deutlich, wieso es in der Vorwoche
gegen den damaligen Tabellen-Dritten SG Unterrath II mit 26:24 gewonnen hatte.
Tempogegenstoß, zweite Welle, schnelle Ballpassagen vor der Abwehr – die
13:10-Führung nach 23 Minuten war verdient. Doch die letzten 67
Sekunden veränderten die Bilanz der ersten Halbzeit. David Hasan-Zada,
mit 17 Jahren der Benjamin des SCU-Teams, spielte Sascha Mück frei, dann
spielte Linksaußen Philipp Müller einen Torraumpass an den Kreis, rief „Löles"
Namen, der die Situation erkannte, seinen rechten Arm ausfuhr, den Ball griff
und verwandelte. Und als Elmar Hasan-Zada aus rund 15 Meter mit einem
Gewaltwurf die 15:14-Führung perfekt machte, war dies das perfekte Futter für
das Selbstbewusstsein.
Die Gäste zeigten sich
allerdings unbeeindruckt. 16:20 (38.), 18:23 (43,), 21:26 (48.) -
der Tabellenachte schlug zurück, war 5:35 Minuten später beim 25:27 wieder in
Schlagdistanz. Gut, dass Merlin Schwertner nach seiner Einwechslung beim Stand
von 22:18 sofort einen Strafwurf parierte (später hielt er noch einen weiteren)
und seinen Vorderleuten damit einen dringend nötigen Schub verpasste. Tobias
Demes und Marcus Schmidt beruhigten mit ihren Treffern zum 29:25 die Nerven von
Spielern, Trainern und Fans. Eine große Baustelle
zeigte sich im Jahn/West-Spiel – der Weg zurück in die Defensive, das
Umschalten vom Angriff- in den Abwehrmodus, ist noch weit weg von der
Perfektion. Die „leichten" Gegentore können in den kommenden Partien weh tun.
Und so war sogar noch Platz für einen spektakulären Schlusspunkt – ehe es Zeit wurde für das Martinsgansessen im Stammlokal „Nostalgia/Zur Delle".
In zwei Wochen wartet
die Partie beim Tabellenvierten HSG Neuss/Düsseldorf 4. Am Samstag, 7.
Dezember, kommt die ebenfalls noch unbesiegte Fortuna II in die Halle der
Carl Sonnenschein Schule (Anwurf: 18 Uhr). Und am 15. Dezember fordert der
Tabellendritte SG Monheim unser Team.
SC Unterbach: Alexander
Kamper (1. bis 13.), Wolfgang Grabbe (13. bis 43.), Merlin Schwertner (43. bis
60). - David Hasan-Zada (5), Philipp Müller (2), Stefan Thum, Tobias demes (2),
Sascha Mück (5/dabei einen von zwei Strafwürfen verwandelt), Rainer Stürmer
(3), Marcus Schmidt (5), Oliver Wacker (1), Nils Perpeet (1), Thomas Kuberski,
Elmar Hasan-Zada (8/einen Strafwurf vergeben).