Gala des Zauberlehrlings blieb unbelohnt
SC Unterbach verliert nach großem Kampf 23:25 gegen Unterrath
Wobei alle Beteiligten, inklusive der Fans und selbst einige Unterrather
Spieler (!), vor allem dem überragenden Akteur in der Halle der
Carl-Sonnenschein-Schule einen Punktgewinn gegönnt hätten: SCU-Keeper Merlin
Schwertner (Bild von Nils Perpeet aus dem Spiel in Gerresheim) übertraf seine
starke Partie beim 27:19 in Hochdahl eine Woche zuvor noch einmal deutlich. Am
Ende standen 27 gehaltene Bälle, darunter zwei Siebenmeter und 14 freistehende
Würfe, in der Bilanz des 30-jährigen ‚Zauberlehrlings‘, der erst seit dem
Sommer 2019 überhaupt Handball spielt. „Mir wäre ein Sieg des Teams aber lieber
gewesen", wehrte Merlin nachher alle Glückwünsche zu seiner Gala-Vorstellung
ab.
Dass es trotz seiner überragenden Leistung nicht zu einem Punktgewinn reichte, lag u.a. an der mangelnden Durchschlagskraft aus der zweiten Angriffsreihe. Lediglich Sascha Mück, mit zehn Toren auch erfolgreichster Werfer, schaffte es, den Unterrather Abwehrriegel zu knacken. Dem standen 18, zum Teil unkonzentrierte und unvorbereitete, Fehlwürfe sowie ein Dutzend technischer Fehler und Fehlpässe der SCU-Offensive gegenüber. Dank des von Coach Mergemeier gelobten Kampfgeistes und Schwertners Paraden hielten die Hausherren die Begegnung trotzdem lange offen.
Ein Knackpunkt war sicherlich die 48. Minute: Die Unterbacher hatten gerade einen Drei-Tore-Rückstand egalisiert und trotz der erneuten Gäste-Führung zum 19:18 das berühmte Momentum für sich. Da meckerte und lamentierte Marcus Schmidt nach einem (vom in der zweiten Halbzeit nicht immer konsequenten Schiedsrichter mit Freiwurf geahndeten) Foul an ihm so ausdauernd, lautstark und uneinsichtig herum, bis er mit drei Zwei-Minuten-Strafen in Folge vom Feld musste. Mit ungeheurem Einsatz hielt der SCU in den sechs Minuten in Unterzahl den Rückstand zwar in Grenzen, doch hatten die Unterrather wieder die Oberhand gewonnen und schaukelten den letztlich verdienten Erfolg nach Hause.
Zu den von Uli Mergemeier kritisierten Undiszipliniertheiten gehörte auch, dass Linksaußen Philipp Müller erst in der zweiten Halbzeit eingesetzt werden konnte, da er erst 20 Minuten nach Spielbeginn in der Halle eintraf. Nun haben die Unterbacher zwei Wochen Zeit zur Fehleranalyse und –Abstellung und für die Vorbereitung auf die nächste Aufgabe bei der HG Jahn/West II (21. März, 16.30 Uhr, Lewitstraße). Beim nächsten Heimspiel am 28. März 2020 (18 Uhr, Carl-Sonnenschein-Schule) geht es im direkten Duell gegen die punktgleiche HSG IV, die dem SCU im Hinspiel die damals erste Niederlage der Saison beigebracht hatte.
SCU: Merlin Schwertner (27 Paraden), Wolfgang Grabbe (nicht eingesetzt), Ralf Nöthlings (n.e.); Marcus Schmidt (3 Tore), Philipp Müller (2), Sascha Huber (1), Thomas Kuberski (2),Sascha Mück (10/davon zwei Siebenmeter), Tobias Demes (2), Oliver Wacker (3) Goran Brozovic, Jörn Driller, Marco Gonzalez.
