Sylt 2024 – eine Reisebericht
Am 14.06.2024 war es wieder soweit. Ein SCU Tross aus Alten Eseln, Sandhasenknüpplern und sogar einem echten Sandhasen machten sich dieses Mal auf verschiedenen Wegen auf nach Sylt. Über den Landweg und durch die Luft eroberte man die Insel. Die einzelnen Gruppen sammelten sich zum mittlerweile traditionellen Männerchorauftritt am Gosch in Westerland. Die einzelnen Gruppen begrüßten sich, als habe man sich ein Jahr nicht gesehen, dabei waren die meisten am Donnerstag noch zuvor zusammen am Fußballplatz in Unterbach. Nachdem jeder, aber auch wirklich jeden begrüßt hatte, übernahm der italienische DJ ADP die Box und es folgte eine einzigartige Performance. In diesem Jahr wählte man aber nicht die auffälligen, schwarzen Flamingo Hemden als Outfit, sondern entschied sich für eher dezente, gedeckte Farben in Neon Pink und Neon Gelb. Tausende säumten den Gosch und lauschten unseren Klängen – gut es waren vielleicht auch nur ca. 100, aber der Chor gab sich alle Mühe. Richtig besinnlich wurde es, als aus der Box die „Weihnachtsbäckerei“ ertönte und alle Anwesenden, auch die Schaulustigen, mit einstimmten. So stellt man sich Weihnachten vor, es fehlten nur die Kerzen. Das Deutschlandspiel am Abend verfolgte der Tross in einem Bistro. Allerdings sahen viele das Spiel nicht. Einige konnten einfach nichts sehen, weil der Fernseher so klein war und das Bistro ebenfalls vollbesetzt. Andere konnten einfach nichts sehen, weil sie einfach nicht mehr sehen konnten - dem Alkohol sei Dank. Nach dem Sieg zog man weiter, um das örtliche Nachtleben im Irish Pub und in der Wunderbar ausklingen zu lassen.
Samstag ging es weiter zum eigentlichen Höhepunkt, dem Altherren Ligacup des TSV Tinnum 66. Gerüchte besagen, dass sich ca. 20 Leute in einem Mercedes Transporter gequetscht haben, um den kurzen Weg zum Platz zurückzulegen – Beweise gibt es allerdings keine. Die Platzanlage wurde wie jedes Jahr eingenommen. Dieses Mal auch mit einem eigenen Fahnenmast und einer Fahne. Sollte uns jemand vorher nicht gehört haben, jetzt sah man auch die Fahne im recht kühlen Wind wehen. Rote Rauchschwaden konnten ebenfalls beim SCU Tross gesichtet werden. Für diesen einen Tag waren einzelne extra angereist. Es soll sogar einen Teilnehmer gegeben haben, der mittels eines Gabelfluges via München nach Sylt kam. Ein ganz großen Respekt an diese Verrückten, die das auf sich genommen hatten, damit am Ende über 30 Leute vor Ort waren.
Dieses Jahr wollte man es wissen und bot wieder eine starke Truppe auf. Kugelblitze flogen über das Feld, tolle Tore und unnachahmliche Kombinationen konnten bewundert werden. Die Vorrunde dominierte der SCU wie im letzten Jahr – 4 Siege, ein Unentschieden. Leider verlor man früh den eigenen Startorwart, der sich die Schulter bei einer Glanzparade auskugelte. Dafür hatte man als Ersatzmann die anatolische Katze dabei, die fortan das Tor hütete. Es war also alles angerichtet für das Achtelfinale. Und dann öffnete der Schnapswagen des TSV Tinnum 66 und beendete den Siegeszug. Etwas gefrustet suchte man relativ früh das Festzelt auf. Da DJ Ossi erst später auflegen sollte, war es wieder DJ ADP, der das Zelt im Vorfeld zum Kochen brachte mit so Klassikern wie eben der „Weihnachtsbäckerei“. Ziemlich angeschlagen verließ man später das Zelt, um nach Westerland zu fahren und – wie oben beschrieben – das örtliche Nachtleben zu bewundern. Der Verfasser dieser Zeilen möchte sich nicht mehr aufregen, ABER da war mehr drin….als das Achtelfinale.
Am letzten Tag zeigte sich Sylt von seiner besten Seite und spendierte uns ordentlich Sonnenschein. Da es dennoch zu kalt für einen Strandtag war, besetzte man einfach das Sunset Beach. Zwischenzeitlich machte man sich Sorgen um den fehlenden Mercedes Transporter, weil dieser nicht gefunden werden konnte – dabei stand dieser die ganze Zeit in einem der Zimmer – ein klares Missverständnis. Nachdem man die Kasse komplett vertrunken hatte, wurde zum ersten Mal in einem Restaurant gegessen. Allerdings gab es so langsam Auflösungserscheinungen und die Gruppe schmolz. Hier war nun die „Crunchtime“ angebrochen: Wer biss sich durch oder konnte noch mal zulegen? Eindeutiger Sieger war WTP („Kommt schon, einen können wir noch!“), das Stehaufmännchen mit einer ganz starken Performance am Glas. Die letzten vier Versprengten beschlossen die Tour um 2:30 Uhr.
Fazit: Es war wieder eine unfassbare Tour. Aber noch unglaublicher ist einfach diese Truppe. Es ist immer eine Ehre, dieses erleben zu dürfen. Das macht den SCU aus, eine große Familie! Zuletzt ein Dank an den Ausrichter TSV Tinnum 66, besonders an die helfenden Elfen. Ein hervorragender Gastgeber eines sensationellen Turniers – perfekt geplant und durchgeführt, die Latte für den Gegenbesuch der Tinnumer Freunde in 14 Tagen liegt verdammt hoch.
Wir kommen gerne wieder. Denn nach Sylt 2024 ist vor Sylt 2025, wenn es wieder heißt: „Musik!“