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Handball | Kreisliga | Saison 2019/2020

SC 1920 Unterbach vs. TSV Hochdahl 64
28 : 20

SCU Handball: Fünftes Spiel, fünfter Sieg

Die gute Nachricht: Unterbachs Handballer haben ihre Siegesserie in der Kreisliga fortgesetzt und grüßen mit 10:0 Punkten von der Tabellenspitze. Die nicht so begeisternde Nachricht: Gegen den nicht übermäßig spielstarken Aufsteiger TSV Hochdahl reichte es in eigener Halle nur zu einem 28:20 (12:9)-Erfolg, der noch viele Baustellen in der neu zusammengesetzten Mannschaft offenbarte.

Ein „Opfer" der Partie war die Schreibunterlage von Trainer Uli Mergemeier. Kreisläufer Rainer Stürmer, nach seiner Verletzung im Blick auf die kommenden Aufgaben noch einmal geschont und als Mann für die Statistik eingesetzt, hämmerte nach einer erneuten wirren Attacke seiner Jungs die Kladde auf die Sitzbank – und sorgte für einen Bruch. „Da haben wir eine volle Halle, versäumen es aber, ein durchaus mögliches Feuerwerk zu zeigen. Das ist ärgerlich", meinte der 43-Jährige.

Egoistisches Handeln, Handball nicht als Mannschaftssport zu interpretieren, übermotiviert in technische Fehler geraten – es gab viel Anlass zu Selbstkritik. „Eigentlich müsste ich mich bei unseren Fans entschuldigen, denn die Jungs haben ihr Potenzial leider nicht ganz abgerufen", meinte Abteilungsleiter Frank Steffens. Dennoch – von der mit rund 50 Zuschauern gut gefüllten Tribüne (siehe Foto) gab es nach dem Abpfiff der guten Schiedsrichter Igor Jovanovic und Boris Zagar viel Applaus.

Natürlich sind 33 (!) Angriffe, die entweder beim Torhüter, Pfosten oder Latte, im Toraus oder gar nicht erst in die Nähe des Objekts der Werfer-Begierde gelangen, indiskutabel. Auch dass alle vier Strafwürfe (Sascha Mück/2, Tobias Demes, Thomas Kuberski) vergeben wurden, war nijcht prickelnd.

An dieser Einschätzung änderte auch die Nachspielzeit im Handballtreff „Nostalgia/Zur Delle) mit erfreulicherweise vielen Aktiven und Partnerinnen, nichts. Gegen einen spielstärkeren Rivalen, wie es nach der dreiwöchigen Pause am 2. November die ebenfalls noch ungeschlagene SG Unterrath II (8:0 Punkte) sein dürfte, ist diese Bilanz nicht gerade hilfreich.

Schon beim 33:28-Erfolg eine Woche zuvor beim TV Ratingen IV waren die mangelhafte Spielführung und Selbstkontrolle ein Thema. „Wir haben uns diesmal für die schlechten Abschlüsse mehr Zeit gelassen", meinte Zwangs-Zuschauer Rainer Stürmer. Ein Lob war dies aber nicht.

Doch es gab auch vieles Sehenswertes. Da war Elmar Hasan-Zada, der mit seinen Würfen wie ein Strich am Ende neun Treffer in seiner Bilanz stehen hatte, mit seinen Versuchen, nicht als Alleinunterhalter aufzutreten, aber auch Verwirrung bei dem einen oder anderen Mitspieler verursachte, letztlich in Sascha Mück am Kreis einen Abnehmer hatte, der spektakuläre Aktionen krönte.

Auch Quereinsteiger und Tennis-Ass Merlin Schwertner (Foto), der erstmals von Beginn an im Tor stand, überzeugte. Thomas Kuberskis Einsatz in der zweiten Halbzeit tat der Abwehr gut. Tobias Demes erzielte die ersten drei Treffer, bereitet Tor Nummer vier durch Mück mit einem genialen Pass vor, verpasste es dann aber, dem Spiel Struktur zu geben – ein großes Manko der Mannschaft, die im Angriff zu ungestüm agierte und sich das Leben unnötig schwer machte.

Stark die Phase, als mit einem Feldspieler weniger ein 3:0-Lauf zum 18:11 (40.) gelang (Marcus Schmidt/2, Elmar Hasan-Zada) oder als Vater Elmar und Sohn David Hasan-Zada, der nach einer unglücklichen Aktion die Rote Karte sah (56.), ohne Gegentor überstanden wurde.

Schwach dagegen die Bilanz der letzten 19 Spielminuten, als es vor allem Torwart Ralf Nöthlings zu verdanken war, dass es beim 8:8 blieb (20:12 auf 28:20). Ärgerlich für den Schlussmann, der dreimal stark hielt, dessen Abwehrspieler aber pennten und den Abpraller einem Hochdahler überließen, der dann eintopfte.

Es war ein Sieg ohne Glanz, aber es war ein Erfolg. Die Unterbacher Handballer festigten ihren Spitzenplatz. Nun bleiben drei Wochen für weiteren Feinschliff vor dem Gipfeltreffen gegen Unterrath.

SCU: Merlin Schwertner, Wolfgang Grabbe (31. - 47. Minute), Ralf Nöthlings (47. - 60.) - Elmar Hasan-Zada (9), Sascha Mück (4), Marcus Schmidt (4), Oliver Wacker (3), David Zadan-Hasa (3), Tobias Demes (3), Thomas Kuberski (2), Manfred Spiegler, Stefan Thum, Lucas Ullmann, Christian Kamper.