Die Unterbacher geraten nach der 1:2-Niederlage auf eigenem Platz weiter unter Druck. Das Team von Andrea del Polito liefert eine engagierte Vorstellung, nutzt aber seine klaren Chancen nicht und bleibt damit in der Abstiegszone hängen.

(Bericht von RP / Elmar Rump) Einstellung und Kampfgeist stimmten. Der SCU zeigte die im Aufbäumen gegen den drohenden Abstieg geforderten Tugenden. Trotzdem verloren die Unterbacher das Nachholspiel der Bezirksliga, Gruppe 2 gegen den Tabellenvierten. Nach dem Abpfiff war die Enttäuschung groß, selbst wenn der Klassenerhalt theoretisch immer noch möglich ist. Dabei hatten sich die Gastgeber kaum etwas vorzuwerfen.

Trainer Andi del Polito bilanzierte unmittelbar nach Feierabend: „Wir haben heute das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Die Abwehr stand stabil, im Mittelfeld haben wir die Räume eng gemacht und auch offensiv lief es phasenweise richtig gut. Nur das Ergebnis passt natürlich nicht." Alles in allem zeigte der SCU einen couragierteren Auftritt als zuletzt beim 1:4 in Solingen. Und es war mehr drin. Wie bei den klaren Chancen für Eddi Ziegler und Timo Bischoff in Durchgang eins.

Der nicht auf seiner Stammposition, sondern im vorderen Mittelfeld (und das mit Umsicht) agierende Ziegler traf mit einem Direktschuss den Querbalken (22.) und verfehlte später (36.) in aussichtsreicher Position knapp das gegnerische Gehäuse. Zweimal leistete der in der ersten Hälfte defensiv wie offensiv sehr auffällige Marco Bischoff die Vorarbeit. Dessen älterer Bruder Timo hatte gleich zweimal Pech. Dem 22-jährigen Außenverteidiger unterlief zunächst ein Foul im eigenen Strafraum (33.), den fälligen Strafstoß verwandelte Nils Dames zur SSV-Führung. Sieben Minuten darauf tauchte Bischoff nach einem präzisen Zuspiel von Sven Gehrmann an der Strafraumgrenze allein vor Daniel Nellen auf, doch der Gäste-Schlussmann vereitelte den fast sicheren Ausgleich per Fußabwehr. „Wenn Eddi und ich unsere Chancen nutzen und wir mit einer Führung in die Pause gehen, läuft das Spiel anders. Wir haben viel investiert, Kampfgeist und Laufbereitschaft gezeigt, uns aber einmal mehr nicht belohnt", fasste Timo Bischoff später zusammen.

Beide Mannschaften vermieden nach dem Anpfiff lange Zeit jegliches Risiko. Taktisch diszipliniert spulten die Akteure ihr Pensum ab. Etwas schmeichelhaft die Pausenführung für den SSV, der dann aber in der ersten Viertelstunde von Durchgang zwei über beide Außenbahnen richtig Betrieb machte, die SCU-Deckung ein ums andere Mal unter Druck setzte. Die Folge: Das 2:0 (56.) durch den freistehenden Robin Bastian auf Zuspiel von Yannick Krohn.

Erst durch die Einwechselung von Chris Ribjitzki fand auch der nach Wiederbeginn bis dahin kaum in Erscheinung getretene SCU offensiv wieder statt. Der erfahrene Angreifer (34) bereitete gemeinsam mit Tobias Schössler folgerichtig den Anschlusstreffer (65.) von Sven Gehrmann vor.

Schmutziger Sieg

Die Einheimischen schöpften wieder Hoffnung, spielten in der emotionsreichen Schlussviertelstunde mutiger nach vorne, ohne sich indes für ihren Aufwand zu belohnen. So räumte am Ende auch Berghausens Coach André Köhler ein: „Wir waren darauf eingestellt, dass Unterbach heute ein anderes Gesicht als letzten Sonntag zeigen würde. Das war viel Arbeit. Aber wir haben das auch gut gemacht, dazu durch zwei Wechsel in der Halbzeit mehr Offensivimpulse gesetzt. Zugegeben: Am Ende war es ein eher schmutziger Sieg."